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Krebserregende Chemikalien und Mikroplastik auf Sport- und Kinderspielplätzen

Künstliche Böden auf Spielplätzen enthalten krebserregende Chemikalien und Mikroplastik. Die EU Kommission hat eine Beschränkung im Anhang XVII der REACH-Verordnung beschlossen.
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Die Europäische Kommission hat am 21.07.2021 die Beschränkung der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) in Gummigranulaten und -mulchen beschlossen, die als Füllmaterial auf künstlichen Sportplätzen und Spielplätzen verwendet werden. Diese von den niederländischen Behörden eingeleitete Beschränkung gilt ab dem 10. August 2022.

 

 

Die zulässigen Konzentrationsgrenzwerte für acht PAK werden gemäß den Empfehlungen der wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA auf 20 mg/kg gesenkt. Die bisherigen Grenzwerte betragen 100 mg/kg bzw. 1 000 mg/kg gemäß Eintrag 28 der Beschränkungsliste (Anhang XVII REACH-Verordnung).

 

Jeden Tag spielen Millionen Europäer auf Allwetter-Sportplätzen, die Kunststoff- oder Gummigranulat als Füllmaterial verwenden. Die weiche Füllung macht die Spielfelder strapazierfähiger, wetterfester und bietet zusätzliche Stoßdämpfung und Traktion. Spielplatzoberflächen verwenden auch losen Gummi-Mulch unter Schaukeln, Rutschen und anderen Spielgeräten, um den Boden abzufedern, wenn ein Kind fällt.

 

Die Granulate und Mulche werden oft aus Altreifen (ELTs) hergestellt, die zerkleinert und in kleinere Stücke gemahlen werden. Ihre Verwendung als Einstreu in Kunstrasen hat in den letzten 10-15 Jahren aufgrund der steigenden Anzahl von Kunstrasen und auch aufgrund des Verbots der Deponierung von Altreifen in der EU zugenommen.

 

Die Granulate und Mulche können potenziell schädliche Chemikalien enthalten, darunter polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Metalle und Phthalate. Sie können auch flüchtige und schwerflüchtige organische Kohlenwasserstoffe (VOCs und SVOCs) freisetzen. Das Granulat trägt auch zur Mikroplastikverschmutzung bei, da es von den Spielfeldern beispielsweise durch Regenwasser oder Schuhe und Kleidung der Spieler in die Umwelt gelangen kann.

 

Die EU ergreift Maßnahmen, um die Umweltbilanz der Spielfelder zu verbessern und ihre Bürger vor gefährlichen Chemikalien im Füllmaterial zu schützen.


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